Helfen Sie mit, falsch etikettierte Tomaten zu finden!
coop_tomater_vest-sahara_520

Das höchste Gericht der EU hat entschieden, dass Produkte aus der Westsahara nicht mit der Herkunftsbezeichnung des Nachbarlandes Marokko gekennzeichnet werden dürfen, was jedoch bisher oft der Fall ist. Helfen Sie uns und gehen Sie in Ihrem Supermarkt auf Spurensuche!

15. Oktober 2024

Seit Oktober 2024 dürfen Produkte aus der besetzten Westsahara in europäischen Supermärkten nicht mehr als „aus Marokko“ gekennzeichnet werden. Dies ist die Konsequenz eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs vom 4. Oktober 2024.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen hat die Weltmeere in separate Fischereigebiete aufgeteilt. Eine logische Folge des EuGH-Urteils vom 4. Oktober 2024 ist, dass jedes Produkt, das angeblich aus „Marokko“ stammt und Fisch aus dem UNFAO-Gebiet 1.31 oder 1.32 enthält, mit dem falschen Herkunftsland gekennzeichnet ist.

Dies betrifft einerseits vor allem landwirtschaftliche Produkte wie Tomaten und Melonen, die in der Region um Dakhla in der besetzten Westsahara in Treibhäusern von marokkanischen Firmen angebaut werden. Andererseits sind davon Fischereierzeugnisse betroffen, die aus den Gewässern der Westsahara stammen. 

 

Können Sie Western Sahara Resource Watch helfen, diese falsch gekennzeichneten Produkte zu finden?

Worauf Sie besonders achten sollten:

  • Kirschtomaten, Melonen und Fischereierzeugnisse, die sich auf die Städte „Dakhla“ oder „Laayoune“ beziehen.
  • Kirschtomaten und Melonen mit den Bezeichnungen „Azura“, „Idyl“, „Ajida“ oder „Les Domaines“ mit dem Hinweis „Marokko“.
  • Fischereierzeugnisse, die mit dem UNFAO-Code 1.31 oder 1.32 und „Marokko“ etikettiert sind.


Beachten Sie, dass die falsche Kennzeichnung sowohl auf der Verpackung als auch auf dem Verkaufsregal/Display stehen kann.

Wir bitten Sie, uns Folgendes zu übermitteln: 

  • a) das genaue Datum, an dem Sie das Produkt gefunden haben
  • b) den Namen und die Koordinaten des Geschäfts
  • c) Fotos der Produkte, vorzugsweise eine Nahaufnahme des Etiketts sowie des Regals/Stands, auf dem das Produkt gefunden wurde.


Die Fundstücke können an folgende Adresse geschickt werden: wronglabel@wsrw.org 

Als größtenteils ehrenamtlich arbeitende NGO sind wir auf ihre Hilfe angewiesen. Vielen Dank! 

WSRW hat 2012 einen Bericht über die EU-Importe von Agrarprodukten aus der besetzten Westsahara verfasst. Siehe auch diesen hervorragenden Bericht von L'Observatori de Drets Humans i Empreses en la Mediterrània (ODHE) aus dem Jahr 2019 über die spanischen Importe von Tintenfisch aus den besetzten Gebieten. Dieser Bericht enthält Namen von Marken, die möglicherweise Tintenfisch aus der Westsahara verkaufen. 

 

Da Sie schon einmal hier sind...

Die Recherchen von WSRW werden mehr denn je gelesen und genutzt. Unsere Arbeit ist zum überwiegenden Teil ehrenamtlich, sie erfordert Zeit, Hingabe und Sorgfalt. Aber wir tun sie, weil wir glauben, dass sie wichtig ist - und wir hoffen, dass Sie das auch tun. Mit einer kleinen monatlichen Unterstützung können Sie einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Zukunft von WSRW zu sichern und dafür sorgen, dass wir weiterhin unseren komplett unabhängigen Recherchen nachgehen können. 

Eine regelmäßige Spende können Sie hier einrichten. Vielen Dank!

Nachrichten

EU-Kommission "nimmt Kenntnis" von EU-Gerichtsurteilen

Die EU-Kommission hat sich zu ihrer Niederlage vor dem EU-Gerichtshof in Sachen Handel und Fischerei im Gebiet der Westsahara geäußert. 

04. Oktober 2024

So geht's weiter - das empfiehlt WSRW

Was sollten wir von den EU-Institutionen, den Mitgliedstaaten und den Unternehmen erwarten, jetzt da David vor dem EU-Gerichtshof Goliath besiegt hat? WSRW hat einige Vorschläge ausgearbeitet. 

04. Oktober 2024

Sahrauis feiern EuGH-Urteil

Sahrauische Geflüchtete gingen heute in den Geflüchtetencamps auf die Straße, um die Siege vor dem EU-Gerichtshof zu feiern. 

04. Oktober 2024

Siemens Energy & Co wollen Marokko mit Strom aus besetzter Westsahara versorgen

Siemens Energy ist unter den multinationalen Konzernen, die Berichten zufolge Interesse bekundet haben, Marokko beim Transport von in der besetzten Westsahara erzeugtem Strom in sein Staatsgebiet zu unterstützen.

04. Dezember 2024